Zu Gast im Kloster Frenswegen
Rabbiner Dr. Gábor Lengyel, Hannover
Vortrag und Gespräch zum Thema:
Krieg in Gaza und im Libanon, Iranische Raketen auf Israel –
Wie geht es weiter in Israel?
Zu diesem Thema lädt das Forum Juden/Christen am 18.11. um 19.00 Uhr in die Kapelle des Klosters Frenswegen ein. Referent ist Rabbiner Dr. Gábor Lengyel aus der Liberalen Jüdischen Gemeinde Etz Chaim in Hannover.
Seit 397 Tagen (Stand 6.11.) herrscht im Gazastreifen Krieg. Am 7.10.2023 haben die Terrorgruppen Hamas und Islamischer Dschihad ein beispielloses Massaker in Israel angerichtet. Seitdem stehen die Existenz des Staates Israel und das Leben von Jüdinnen und Juden dort auf dem Spiel. Einen Tag später begann die islamistische Hisbollah, Israel tagtäglich mit inzwischen Tausenden von Raketen, Drohnen und Artilleriegeschützen zu beschießen. Über 60.000 Israelis mussten aus den nördlichen Grenzgebieten dauerhaft evakuiert werden. Der Drahtzieher und Finanzier des Terrors gegen Israel – das Mullahregime im Iran – verfolgt sein erklärtes Staatsziel, Israel vom Erdboden auszulöschen, mit Raketenangriffen und der Drohung mit Atomwaffen, deren Produktion längst vorbereitet wurde.
777 Soldaten der israelischen Verteidigungsstreitkräfte sind seit Kriegsbeginn gestorben. Die Zahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung in Gaza und die Zerstörungen von Häusern und Infrastruktur sind erschreckend.Den weltweiten Propagandakrieg der Hamas hat Israel bereits verloren. Aber weder die Hamas noch die Hisbollah haben aufgegeben.
Was ist los in Israel? Wie gehen die Israelis mit dieser Situation um? Wie ist die Stimmung angesichts der fortwährenden Angriffe? Was halten Jüdinnen und Juden von der Regierung Netanjahu?
Wie kommt es, dass Netanjahu immer noch an der Macht ist? Was erhofft sich die Regierung, was erwarten die Israelis von dem neuen Präsidenten Trump? Wie könnte es im Nahen Osten weitergehen? Gibt es eine hoffnungsvolle Perspektive?
Rabbiner Lengyel ist erneut zu Gast im Kloster. Bereits im Februar hat er zum Thema „Israel nach dem ‚schwärzesten Tag‘ seiner Geschichte… und was das uns angeht!“ referiert.
1941 in Budapest geboren, hat Gábor Lengyel das Ghetto und den Holocaust überlebt. Sein Weg führte ihn von Ungarn über Israel nach Deutschland. Hier studierte er und war von 1972 bis 2003 in der Industrie tätig. Im Alter von 62 Jahren begann Legyel ein Rabbinatsstudium und erhielt 2009 die Smicha (Ordination). Er engagiert sich insbesondere im interreligiösen Dialog mit Muslimen und Christen. Mit seinen 83 Jahren ist Rabbiner Lengyel ein gefragter Referent und Gesprächs-partner, der die Situation in Israel, aber auch hierzulande mit scharfem Blick und klugem Urteil beobachtet.
Die Veranstaltung des Forums Juden/Christen bietet die Chance, aus erster Hand Informationen und Einschätzungen zur aktuellen Lage in Israel im Nahen Osten zu erhalten. Fragen an den Referenten sind erwünscht.
Der Eintritt ist frei. Um eine Spende für die Arbeit des Forums wird gebeten.
Am 7.10.2023 fielen die Terrorbanden der Hamas und des Islamischen Dschihad in Israel ein und ermordeten systematisch und wahllos Jüdinnen und Juden (und solche Menschen, die sie für Juden hielten) auf barbarische Art und Weise - nur deshalb, weil sie Juden waren. Unter den über 1400 toten Opfern, mehr als 4000 Verletzten und 200 Verschleppten sind Babies, Kinder, Junge Menschen, Eltern, Großeltern und alte Menschen, Zivilisten und Soldaten . Es ging und geht den militanten Islamisten um die Vernichtung des jüdischen Staates und der Juden. Sie nehmen dabei in Kauf, dass auch die palästinensische Zivilbevölkerung unter der israelischen Selbstverteidigung massiv zu leiden hat.
Dieser Pogrom hat die Menschen in Israel in einer seit der Shoah nie erlebten Weise getroffen und verstört. Eine ganze Nation trauert. Nichts wird mehr so sein, wie vor dem 7.10. Seither steht der Staat Israel in der Gefahr, seine eigene Existenz möglicherweise auch gegen die Hisbollah und gegen den Iran, die Israel als Todfeind betrachten, verteidigen zu müssen.
In Deutschland beeilten sich fast unmittelbar nach dem Angriff Kommentare, den Massenmord als mehr oder weniger verständliche Reaktion einzuordnen, zu relativieren, zu rechtfertigen oder gar öffentlich zu bejubeln.
Was ist in dieser Situation zu tun?
Das Forum Juden/Christen hat gemeinsam mit dem Verein Erinnerung mit Zukunft e.V. am 9.10. eine Stellungnahme veröffentlicht, die von den Grafschafter Nachrichten veröffentlicht wurde. Am 12.10. hielt das Forum ein Gebet um Frieden in Israel und eine Kundgebung ab, in der zu dem Pogrom und seinen Folgen kritisch Stellung genommen wurde. Zudem hat der Vorstand einen Leserbrief in den Grafschafter Nachrichten publiziert.
Demonstration am 26.1.2024
Grafschaft steht auf
gegen Rechtsradikalismus für Demokratie
9000 Bürgerinnen und Bürger der Grafschaft Bentheim versammelten sich am 26.1.2024 auf dem Marktplatz in Nordhorn. Aufgerufen zu der Kundgebung und dem anschließenden Demonstrationszug hatte das Grafschafter Netzwerk für Demokratie, Vielfalt und Nachhaltigkeit. Neben anderen Akteuren der Zivilgesellschaft war auch das Forum Juden/Christen vertreten. Für das Forum sprach Irmgard Kirsch-Kortmann.
MITTWOCH, 14. Februar 2024, 19.00 in der Kapelle des Klosters Frenswegen
Im Gespräch mit Rabbiner
Dr. Gábor Lengyel
Israel nach dem „schwärzesten Tag“ seiner Geschichte…
…und was das uns angeht!
Zu diesem Thema lädt das Forum Juden/Christen am 14.2. um 19.00 Uhr in die Kapelle des Klosters Frenswegen ein. Referent ist Rabbiner Dr. Gábor Lengyel aus der Liberalen Jüdischen Gemeinde Etz Chaim in Hannover. Rabbiner Lengyel wird zunächst einen persönlichen Rückblick auf den 7.10.2023 geben – den „schwärzesten Tag in der Geschichte Israels“ (N. Sznaider). Anschließend wird er im Gespräch die aktuelle Lage in Israel und mögliche Perspektiven erörtern.
Das unfassbar brutale Massaker an Jüdinnen und Juden in Israel hat ein tiefes Trauma in Israel ausgelöst und Erinnerungen an die Shoah wachgerufen. Über 1200 Menschen wurden von den Terrormilizen Hamas und Islamischer Dschihad ermordet, vergewaltigt, geschändet, Tausende verletzt, hunderte Geiseln verschleppt. Das Vertrauen in die Sicherheitsversprechen der Regierung Netanjahu ist vollständig zerstört. Seitdem befindet sich der Staat Israel in einem Krieg gegen die terroristischen Milizen der Hamas und des Islamischen Dschihad – mit noch unabsehbaren Folgen.
Im April 2023 referierte Rabbiner Lengyel bereits zum Thema "Was ist los in Israel?"
1941 in Budapest geboren, hat Gábor Lengyel das Ghetto und den Holocaust überlebt. Sein Weg führte ihn von Ungarn über Israel nach Deutschland. Hier studierte er und war von 1972 bis 2003 in der Industrie tätig. Im Alter von 62 Jahren begann Legyel ein Rabbinatsstudium und erhielt 2009 die Smicha (Ordination). Er engagiert sich insbesondere im interreligiösen Dialog mit Muslimen und Christen und erhielt dafür 2023 den „Deutschen Dialogpreis“. Im selben Jahr wurde Lengyel vom israelischen Staatspräsidenten Herzog zu einer persönlichen Audienz empfangen.
Mit seinen 83 Jahren ist Rabbiner Lengyel ein gefragter Referent und Gesprächspartner, der die Situation in Israel, aber auch hierzulande mit scharfem Blick und klugem Urteil beobachtet. Er hält sich regelmäßig in Israel auf und tauscht sich dort mit vielen alten Weggefährten und Gesprächspartnern in Religion, Universität und Politik aus.
Die Veranstaltung des Forums Juden/Christen bietet die Chance, aus erster Hand Informationen und Einschätzungen zum „schwärzesten Tag“ in der Geschichte Israels und zur aktuellen Lage zu erhalten. Im Gespräch werden zudem mögliche Perspektiven für Israel und uns, für jüdische und muslimische Menschen in Deutschland erörtert.
Gottesdienst zur
Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit
2024 – 5784/5785
(bis 2023: „Woche der Brüderlichkeit“)
am 3.3.2024 um 18.00 Uhr
in der Kapelle des Klosters Frenswegen
Die „Woche der Brüderlichkeit“ findet seit 1952 im März jeden Jahres statt. Von diesem Jahr an hat der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit sie umbenannt, weil der Begriff „Brüderlichkeit“ heute nicht mehr gebräuchlich ist. Die Gesellschaften erinnern an die historische Schuld und stellen sich der bleibenden Verantwortung angesichts der von Deutschen betriebenen Vernichtung jüdischen Lebens. Sie wollen auf diesem Weg den jüdisch-christlichen Dialog fördern. Im Rahmen der zentralen Veranstaltung wird seit 1968 die Buber-Rosenzweig-Medaille verliehen. Schirmherr ist der Bundespräsident. Die „Christlich-Jüdische Zusammenarbeit 2024 – 5784/5785“ steht 2024 unter dem Motto „The sound of dialogue – Gemeinsam Zukunft bauen“. Die Buber-Rosenzweig-Medaille erhält in diesem Jahr der Pianist Igor Levit.
Dass jüdische Sportlerinnen und Sportler in vielen Vereinen im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts mitgewirkt und manche von ihnen Höchstleistungen erbracht haben, wird heute erst langsam wiederentdeckt. Sie wurden in der Zeit des Nationalsozialismus systematisch ausgeschlossen und gedemütigt; viele sind verfolgt und ermordet worden. Fast alle sind in Vergessenheit geraten. Der Vortrag wird an Beispielen aus den Sportdisziplinen Fußball und Leichtathletik/Turnen zeigen, wie es jüdischen Männern und Frauen in dieser Zeit ergangen ist. Auch an Sportlerinnen und Sportler aus der Grafschaft wird erinnert. Der Vortrag zielt darauf, diese Menschen dem Vergessen zu entreißen und gegen den wieder auflebenden Antisemitismus in Sport und Gesellschaft Widerstand zu leisten.
Aufwändige Präsentation der Stolpersteine Nordhorn online
Die App Stolpersteine-Guide bietet die Möglichkeit, in vielen Orten Stolpersteine auf Rundgängen aufzusuchen und sich über die Jüdinnen und Juden zu informieren, die in der Shoah verfolgt und ermordet wurden. Die App ist für Smartphones beider Betriebssysteme verfügbar; die Beschreibungen der Stolpersteine können aber auch über eine Webseite aufgesucht werden.
In Kürze werden zu den Stolpersteinen in Nordhorn noch jeweils kurze Videos mit Erläuterungen hinzugefügt.
Herzlich laden wir ein zum Besuch zweier wichtiger Orte für das jüdisch-christliche Gespräch in Osnabrück:
Das Felix-Nussbaum-Museum, 1998 nach Plänen des amerikanischen Architekten Daniel Libeskind errichtet, enthält die weltweit größte Sammlung der Werke des Osnabrücker Künstlers Felix Nussbaum. Eines seiner frühesten Werke „Die beiden Juden“ von 1926 zeigt eine Leitlinie im Schaffen Nussbaums: Die Suche nach Selbstvergewisserung als Jude mit den Mitteln der Kunst. Nach 1933 musste er aus Deutschland fliehen: u.a. über Brüssel und einem Lager in St. Cyprien (Süd- Frankreich); schließlich fand er den Tod in Auschwitz, zusammen mit seiner Frau Felka Platek.
Die heutige
Synagoge der jüdischen Gemeinde hatte mehrere Vorläufer: den ersten 1360, den vorläufig letzten mit einem imposanten Bau an der Rolandstraße aus dem Jahr 1906. Sie wurde im Pogrom November 1938 zerstört. Der Neubeginn der Gemeinde nach der Shoah begann 1945/1946 mit 64 Mitgliedern. Die Zahl erhöhte sich nach der Zuwanderung vor allem russischer Jüdinnen und Juden in den 90er Jahren auf über 1000. Die 1969 eingeweihte heutige Synagoge an der Bärlage musste deshalb 2010 renoviert und erweitert werden. Heute ist sie das Zentrum einer lebendigen jüdischen Gemeinde.
Anonymer Aufruf zu einer Kundgebung "Für die Menschen in Palästina!" am 22.6.2024 um 18.00 Uhr in Nordhorn, Marktplatz neben der Alten Kirche
Ein anonymer Aufruf zu einer „Kundgebung für die Menschen in Palästina“ kursierte seit kurzem in sozialen Medien und wurde dort kontrovers diskutiert. Heute, am Tag der geplanten Kundgebung, wird in den Grafschafter Nachrichten auf der ersten Seite des Lokalteils auf die Aktion hingewiesen. Dabei wird der eigentliche Zweck der Kundgebung verschleiert.
Zu dem Aufruf nimmt der Vorstand des Forums Juden/Christen Stellung. Der Stellungnahme schließt sich der Verein „Erinnerung mit Zukunft“, vertreten durch Bobby Rootveld an.
Anonymer Aufruf zur Kundgebung
Stellungnahme des Forums Juden/Christen
und des Vereins Erinnerung mit Zukunft
Der Beginn der "Kundgebung für die Menschen in Palästina"
Eine repräsentative Szene während der Kundgebung
Einladung zur 2. Mitgliederversammlung des Forums Juden/Christen -
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Nordhorn/Grafschaft Bentheim e.V.
Die Mitgliederversammlung findet statt am 25.09.24 um 19 Uhr im „Treff am Markt“ (Ev.-Reformiertes Gemeindehaus Nordhorn)
Die Tagesordnung sieht folgende Punkte vor:
1. Begrüßung
Formalia:
2. Feststellen der Beschlussfähigkeit und der satzungsgemäßen Ladung
3. Beschluss über die Tagesordnung
4. Genehmigung des Protokolls der MV vom 28. September 2023 (s. Anhang)
5. Bericht des Vorstands zur Arbeit des Forums 2023/2024 mit Aussprache
6. Kassenbericht des Schatzmeisters für das Geschäftsjahr 2023
7. Bericht der KassenprüferInnen mit Antrag auf Entlastung des Vorstands
8. Verschiedenes
Wir heißen alle Mitglieder und Interessierten an der Arbeit des Vereins herzlich willkommen. Bis zum Beginn der Mitgliederversammlung ist ein Eintritt in den Verein möglich. Beachten Sie bitte auch den folgenden Hinweis:
Nach der Mitgliederversammlung des Forums Juden/Christen erzählt Rabbiner Jona Simon, Oldenburg, aus seinem beruflichen Alltag. Thema seines Vortrags:
„Was macht ein Rabbiner den ganzen Tag?“
Rabbiner Jona wird gern auf interessierte Nachfragen eingehen.
Das Massaker, das Hamas, Islamischer Dschihad und Zivilisten aus Gaza am 7.10.2023 anrichteten, war eine Zäsur. Seitdem herrscht Krieg. Seit dem 8.10. beschießt die Hisbollah täglich Israel mit tausenden Raketen, Drohnen und Panzerabwehrwaffen. Über 60.000 Israelis in den grenznahen Gebieten mussten evakuiert werden. Zweimal hat das Regime im Iran Israel mit hunderten Raketen angegriffen. Die Huthis im Jemen schließen sich dem Kampf zur Vernichtung des Staates Israel an. Immer noch hält die Hamas über hundert Geiseln unter menschenverachtenden Bedingungen fest.
Weltweit, aber auch und gerade in Deutschland, wirken die Ereignisse des 7.10. wie ein Fanal, das nun einer Flut offenen Judenhasses und gewalttätiger Israelfeindlichkeit die Schleusen geöffnet hat. Umso dringlicher ist es, alle Rechtfertigungen der Ziele und des Terrors von Hamas, Hisbollah, Iran und weiteren Gruppen entschieden zurückzuweisen. Der Krieg hat erschreckend viele Opfer unter der Zivilbevölkerung in Gaza und auch im Libanon gefordert. Die tiefe Trauer über diese Opfer teilen wir. Das Forum Juden/Christen bekräftigt gleichwohl das Selbstverteidigungsrecht des Staates Israel, widerspricht allen strafwürdigen Solidaritätsbekundungen für Terrorgruppen und tritt einer Täter-Opfer-Verkehrung entgegen. Wir wünschen uns nichts sehnlicher als eine friedliche und gerechte Lösung des jahrzehntelangen Konflikts.
Das Forum Juden/Christen hat zwei renommierte Autoren gebeten, die Folgen des Massakers am 7.10. aus ihrer persönlichen Sicht zu kommentieren. Beide Autoren stehen dem Forum nahe. Geben Sie die Texte bitte weiter. Sie finden die Texte hier:
Kommentar von Rabbiner Dr. Gábor Lengyel, Hannover zum Download
Kommentar von Prof. Dr. Philipp Lenhard, München zum Download