Die erste große öffentliche Veranstaltung des Forums Juden/Christen, das damals noch "Jüdisch-Christlicher Gesprächskreis Nordhorn/Grafschaft Bentheim" hieß
Das gedruckte Programm der Woche der Brüderlichkeit 1988 setzt bereits markante Themen, die die Arbeit des Forums weiterhin bestimmten.
Der erste Vortrag von Prof. Rudolf Pfisterer im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit hatte das Thema "Bilanz der Begegnung voin Juden und Christen".
Mit diesem Vortrag setzte Wilhelm Sager einen Schwerpunkt der Arbeit des Forums. Die Geschichte der Juden insbesondere der Stadt Nordhorn wurde detailliert aufgearbeitet und in mehreren
Begegnungen mit Jüdinnen und Juden, mit jüdischem Leben, jüdischer Religion und Kultur gehörten von Anfang an zu den zentralen Anliegen des Forums. Dazu gehört auch der Staat Israel als sicherer Zufluchtsort für Juden, dem die besondere Solidarität des Forums gilt.
Dr. Karl Brosik, Überlebender der Shoah, schilderte seinen Leidensweg vom Ghetto in Lodz über das Vernichtungslager Auschwitz bis hin zum Todesmarsch zu den Kinzentrationslagern Mauthausen und Gusen.
Die erste Vortragsreihe des Forums befasste sich mit dem jüdischen Festkalender. Feste strukturien nicht nur den jüdischen Alltag, sondern bilden das Zentrum jüdischer religiöser Praxis. Auch bei der säkularen Mehrheit der Juden in Israel werden z.B. Shabbat und Pessah weithin als Familienfeste gefeiert. Purim bildet für die Kinder und Jugendliche jedes Jahr ein Highlight.
Die zweite Reihe schloss sich inhaltlich folgerichtig an: Es ging um die religiösen Feste und Rituale, die Jüdinnen und Juden von der Geburt bis zum Tod und darüber hinaus begleiten.
Zunächst sprach Dr. BenGershôm vor Geschichtslehrern über das unterrichtliche Thema "Shoah". In einem zweiten Vortrag befasste er sich mit dem Dialog zwischen Juden, Christen und Muslimen.
Die dritte Vortragsreihe befasste sich mit Israel. Besonders die Aspekte Bund - Land - Volk - Staat wurden in theologischer, historischer und politischer Perspektive dargestellt und erörtert.
Die Woche der Brüderlichkeit 1993 wurde eröffnet mit einer Austellung "Jüdische Friedhöfe in Niedersachsen". Friedhöfe im Judentum werden auf ewig angelegt und dürfen nicht eingeebnet werden. Sie genießen daher besonderen Schutz als "Haus des Lebens"
50 Jahre nach Kriegsende erstellte das Forum Juden/Christen im Kloster Frenswegen eine Dokumentation über die Geschichte der Grafschafter Juden. Aus diesem Anlass erläuterten Gerd Naber, Brigitte Schroven und Jürgen Vogel-Plötze in einem ausführlichen Interview, welche Probleme ihnen bei der Aufarbeitung und Erinnerung der Geschichte jüdischer Menschen begegneten und wie sie damit umzugehen versuchten. (Fortsetzung Teil 2)
Fortzsetzung des Interviews
Die Ausstellung zeichnete anhand von Fotos und Dokumenten ein anschauliches Bild vom Leben jüdischer Bürgerinnen und Bürger in Nordhorn.
Das Forum wollte mit seinen ausführlichen Thesen der Öffentlichkeit gegenübe "Rechenschaft abgeben über das, was in der Arbeit der letzten sieben Jahre an Erkenntnisständen erreicht wurde, aber auch darüber, was weiter und neu bedacht werden muss."
"Die Bibel mit den Augen eines Palästinensers lesen..."
Eine Annäherung an die palästinensische Befreiungstheologie
In: Pfälzisches Pfarrerblatt 2/1997, 53-58
Mit einem Flyer wandte sich das Forum an die Öffentlichkeit, stellte seine Arbeit vor und lud zur Mitarbeit ein.